Ratgeber Solarstrom
Basics: Grundlagen zu Photovoltaik Anlagen und Solarstrom
Bedeutung
Photovoltaik Funktion
Photovoltaik bedeutet, dass Sonnenenergie in elektrische Energie umgewandelt wird. Die Sonnenenergie wird über die Solarzellen aufgenommen.
Durch die entstehende elektrische Ladung in den Zellen entsteht Gleichstrom – der kann aber so noch nicht direkt im Energienetz genutzt werden. Ein Wechselrichter wandelt deswegen den Gleichstrom in Wechselstrom um. Dieser Wechselstrom kommt dann auch aus unserer Steckdose.
→ Zum Beitrag: Wichtige Unterschiede bei Photovoltaikanlagen
Einsatzbereiche & Nachhaltigkeit
Wo wird Photovoltaik eingesetzt?
Der klassische Einsatz von Photovoltaik liegt in der Ausstattung von Gebäuden mit Solaranlagen. Während sich der Großteil der Photovoltaik-Anlagen in Deutschland auf privaten Dächern befindet, schließen sich seit ein paar Jahren immer häufiger öffentliche Einrichtungen sowie Unternehmen diesem Trend an. Wobei, Trend ist hierbei nicht das richtige Wort – Stromgewinnung durch Solartechnik ist bereits seit vielen Jahren als wichtiger Teil der Bewegung hin zu Erneuerbaren Energien bekannt.
Zudem sagen Experten einen weiterhin mächtigen Anstieg der Nutzung von Solarstrom voraus. Das liegt nicht nur daran, dass gesetzliche Beschlüsse die saubere Energieerzeugung unterstützen, sondern auch daran, dass die Kosten für eine Solaranlage nur noch bei einem Minimum der ursprünglichen Beträge liegen.
Inselanlagen sind nicht an das öffentliche Stromnetz angeschlossen und der erzeugte Strom wird daher auch nicht vergütet. Trotzdem ist die Mobilität ein großer Pluspunkt, gerade wenn es auf Reisen geht und man vollkommen unabhängig sein möchte.
Wie nachhaltig sind Solaranlagen?
Selbstverständlich wird für die Herstellung von Solaranlagen auf Ressourcen zurückgegriffen und Energie verbraucht. Jedoch kann man mit einem Blick auf die energetische Amortisationszeit feststellen, dass im Regelfall durch die emissionsfreie Stromgewinnung mit Solarmodulen die Ökobilanz bereits nach 2-4 Jahren ausgeglichen ist.
Innerhalb von 20 Jahren, was eine durchaus realistische Lebensdauer einer PV-Anlage ist, kann diese etwa das 10-fache an Energie erzeugen, was für die Herstellung gebraucht wurde. Kohle, Öl, Erdgas und Biomasse sind hingegen um ein Vielfaches emissionsreicher als Solaranlagen. Um die Nachhaltigkeit der Photovoltaikanlagen auch nach der Nutzung zu gewährleisten, ist das ordnungsgemäße Entsorgen (EU-weit durch WEEE-Richtlinie vorgegeben) von großer Bedeutung.
Denn schon heute angewandte Recyclingprozesse ermöglichen die Wiederverwertung der Anlagenbestandteile von bis zu 90 % und die Entsorgung ist für den Verbraucher nicht mit zusätzlichen Kosten verbunden. Wird eine alte Solaranlage unsachgemäß entsorgt, kann nicht sichergestellt werden, dass keine umweltbelastenden Schadstoffe austreten.
Vorteile
Vorteile einer Solaranlage
Nachhaltig
Solarenergie ist eine nachhaltige und langfristige Alternative zu traditionellen Energieträgern.
Wirtschaftlich
Unbegrenzt
Sauber
Unabhängig
Bedingungen
Bedingungen für eine Solaranlage
Dachgröße und Störflächen
Wie zum Beispiel Dachflächenfenster, Satellitenschüssel, Abgasrohrdurchführungen etc. – ein Gesamtbild des Daches hilft.
Neigungswinkel
Optimal für wirtschaftliche Erträge sind 30 bis 35 Grad.
Verschattungen
Vergewissere Dich, dass das Dach nicht dauerhaft durch Verschattungen verdeckt ist, wie beispielsweise durch Bäume oder andere Gebäude.
Verbindungswege
Verbindungswege, die vom Dach zu den zu installierenden Wechselrichtern oder zum Zählerkasten (z.B. vorhandene Leerrohre) führen.
Standort für Wechselrichter
Hier eignet sich z.B. der Keller oder der Dachboden.
Zählerplatz
Wir müssen sicherstellen, dass Du einen frei vorhandenen Zählerplatz für den Photovoltaik-Zähler besitzt, bitte mache dafür ein Bild vom geöffneten Zählerschrank.
Kosten & Nutzen
Lohnt sich eine Photovoltaikanlage?
Erneuerbare Energien werden immer wichtiger und voraussichtlich in naher Zukunft per Beschluss unverzichtbar. Ob sich jedoch eine Solaranlage lohnt, kommt in erster Linie darauf an, ob die Bedingungen für eine PV-Anlage erfüllt werden können sowie auf die Anzahl der Solarzellen, den Speicher und die Lage. Wenn die Bedingungen ausreichend erfüllt sind, aus zwei Gründen „ja“: Der selbst erzeugte Strom ist günstiger als vom Stromanbieter UND nicht verbrauchter Strom kann ins öffentliche Netz eingespeist und daraufhin vergütet werden.
Wann sich die Anschaffungskosten → amortisiert haben, hängt von Kosten und Umfang der Anlage ab sowie vom persönlichen Stromverbrauch. Natürlich spielt auch die erzielbare Rendite einer Solaranlage eine Rolle. Diese wird maßgeblich von folgenden Faktoren bestimmt:
dem Preis der Photovoltaikanlage
Neben diesen Faktoren beeinflussen auch der Wirkungsgrad der Wechselrichter und die Kabelverluste den Gewinn der Photovoltaik-Anlage sowie die Langlebigkeit der Komponenten. Ein weiterer wichtiger Punkt kann die Abschreibung der Anlage darstellen.
Fördermittel für Photovoltaikanlagen
Übrigens kannst Du verschiedene Fördermittel beim Kauf einer Solaranlage in Anspruch nehmen. Mehr Informationen dazu findest Du hier →
Was kostet eine Solaranlage in der Anschaffung?
Welche Ausgaben mit einer Solaranlage auf Dich zukommen, kommt auf die Größe der PV-Anlage an und hängt von den Kosten pro kWp ab. Der kWp-Wert (Kilowatt Peak) gibt die höchstmögliche Leistung einer Solaranlage unter Standardbedingungen an.
Anlagen mit weniger Leistung sind im Schnitt etwas teurer. Die Nettokosten pro kWp für eine typische Haus-Photovoltaikanlage ohne Speicher liegen im Schnitt bei ca. 1.500 € pro kWp. Mit Speicher sind es etwa ca. 2.200 € netto, je nach Größe des Speichers. Die Kosten für eine Solaranlage auf dem Dach eines Einfamilienhauses liegen somit etwa zwischen 7.500€ ohne Speicher und 22.000 € netto mit Speicher.
Die durchschnittlichen Kosten (Photovoltaik Anlage für Eigenheime in Deutschland mit etwa 7 kWp Leistung) liegen bei ca. 10.000€ (netto). Im Schnitt erzeugt sie pro Jahr rund 7.000 kWh Strom. Beinahe jede zweite neue Photovoltaikanlage wird heutzutage inklusive Speicher installiert. Solaranlagen mit Speicher rentieren sich deswegen, weil eingespeister Strom meist weniger Ertrag bringt als man beim Eigenverbrauch mit Speicher spart.
Steuern & Finanzielles
Solaranlagen und Steuern
Bei der Versteuerung der Solaranlage und dem produzierten Solarstrom wird es ein wenig komplex. Vorab zur Info: die Nutzung einer Photovoltaikanlage muss in der Regel als unternehmerische Tätigkeit angemeldet werden. Warum? Du erzeugst Strom, welcher in den meisten Fällen vergütet und mit dem ein Gewinn erzielt wird, deswegen muss diese unternehmerische Tätigkeit beim Finanzamt bekannt sein.
Du hast zwei Möglichkeiten: Regelbesteuerung und Kleinunternehmerregelung. Mehr dazu und weitere Tipps hier: Tipps zu Steuern und Solaranlagen →
Du bist schon von der Photovoltaiktechnik überzeugt? Super! Einen Tipp müssen wir noch loswerden: Achte unbedingt auf eine professionelle Montage, wenn Du Dich für eine eigene Solaranlage entscheidest.
Die Folgen einer halbherzig durchgeführten PV Anlagen Montage werden Dich noch Jahre danach begleiten, deswegen nimm lieber ein paar Euro mehr in die Hand und lass‘ es die Profis machen. Dabei ist es sinnvoll, sich bereits vorab über die Förderungsmöglichkeiten Solaranlagen → zu informieren.